19.10.2016

Interessante Fakten zur litauischen Sprache

Interessante Fakten zur litauischen Sprache
Interessante Fakten zur litauischen Sprache

Der französische Linguist Antoine Meillet hat einmal gesagt: „Jeder, der wissen will, wie die Indo-Europäer gesprochen haben, sollte einmal einem litauischen Bauer zuhören.“ Litauisch ist sprachlich gesehen eine der altertümlichsten indoeuropäischen Sprachen und weist immer noch Merkmale auf, die man auch im Altgriechischen und sogar im Sanskrit findet.

Die litauische Sprache zeigt nicht nur wenig Bereitschaft für Veränderungen, sie ist auch extrem widerstandsfähig. In den letzten 150 Jahren durfte sie nach einem Aufstand 40 Jahre lang (1864-1904) weder gelehrt, noch veröffentlicht oder in Form des lateinischen Alphabets verwendet werden und später, nach mehr als 40 Jahren sowjetischer Herrschaft nach dem 2. Weltkrieg, stand sie sozusagen als Sekundärsprache an zweiter Stelle hinter der russischen Sprache.

Das älteste bekannte in Litauisch geschriebene Werk ist eine Übersetzung des Vaterunsers, des Ave Marias und des Bekenntnisses von Nicäa, die in den ersten Jahrzehnten der 1500er Jahre entstanden ist und bei der das lateinische Alphabet und der süd-aukschtaitische Dialekt verwendet wurde. Das heißt, dass Litauisch früher mindestens 700 Jahre lang eine gesprochene Sprache gewesen war.

Zwar wird im Litauischen das lateinische Alphabet verwendet, doch wird dieses ergänzt durch diakritische Zeichen, beispielsweise Akzentzeichen, wodurch es nicht über die typischen 26, sondern über insgesamt 32 Buchstaben verfügt.

Wie bei den meisten modernen Sprachen gibt es eine Tendenz zu Lehnwörtern aus anderen, größeren, häufiger gesprochenen Sprachen, beispielsweise Englisch, Russisch, Deutsch, usw. Diese tauchen in der litauischen Sprache meist dann auf, wenn Dinge aus einer fremden Kultur oder aus der Technik beschrieben werden sollen. Damit die Sprache, nun, sagen wir, „litauischer“ bleibt, hat die Regierung eine Sprachpolitik ins Leben gerufen, um ausländische Begriffe durch lokale Bezeichnungen zu ersetzen; aber diese Politik hat bisher noch wenig Erfolg gezeigt.

Litauisch hat 2 unterschiedliche Dialekte – Aukštaitian, (Hochland-Litauisch) und Žemaičių/Žemaitiu (Schamaitisch, Flachland-Litauisch) – jeweils mit 3 Unterdialekten. 6 Dialekte insgesamt – das klingt vielleicht nicht besonders schwierig, aber das Flachland-Litauisch ist sehr stark an die ausgestorbene kurische Sprache angelehnt, die mehr Elemente aus dem Lettischen enthält. Auch in einem kleinen Land gibt es also verschiedenen Möglichkeiten, etwas auszudrücken, je nachdem, wo man sich gerade befindet.

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