04.10.2016

Minze

Minze - Wort des Tages - EVS Translations
Minze – Wort des Tages – EVS Translations

Minze gehört zu den klassischen Gewürzkräutern – es schmeckt himmlisch in allem, wächst überall und erfordert wenig Pflege – es kommt jedes Jahr wieder, ohne viel Getue, ganz zu schweigen von den bemerkenswerten Gesundheitsvorteilen, durch die es so beliebt und geschätzt ist. Wir brauchen mehr Minze in unserem Leben! Nein, im Ernst – dieses Kraut kann Müdigkeit und Kopfschmerzen vertreiben und hilft auch bei einer der häufigsten Krankheiten unserer modernen Zeit – Depressionen.

Aromatischer Minztee ist die reinste Wonne und Minze macht die verschiedensten Aufgüsse und Cocktails im Sommer noch spritziger, warum also sollten wir es nicht lieben?!

Hinter der berühmten Pflanze verbirgt sich eine recht faszinierende Geschichte. Man ist überrascht, wenn man herausfindet, dass Minze, so glücklich sie uns auch macht, aus Eifersucht und Gewalt geboren wurde. In der griechischen Mythologie war Minthe eine Wassernymphe, die an einem Fluss in der Unterwelt lebte. Eines Tages entdeckte Hades, der Herrscher der Unterwelt, die schöne Nymphe, auch sie schien ihn zu mögen, und so gingen sie ein Verhältnis miteinander ein. Hades war aber bereits mit Persephone verheiratet. Diese fand, wenig überraschend, heraus, dass ihr Ehemann eine Freundin hatte und war darüber, gelinde gesagt, nicht gerade erfreut. No, Sir, man kann sagen, sie war ziemlich wütend und wollte sich an der Wassernymphe rächen. Bis hierhin also ein klassisches Mythen-Szenario. Die Königin der Unterwelt stampfte in ihrem Zorn so lange auf der Nymphe herum, bis sich Minthe in eine Pflanze verwandelte. Jedes Mal, wenn Persephone mit ihren Füßen auf ihr herum trampelte, strömte die Pflanze einen wundervollen Duft aus.

Aus der griechischen Mythologie entstand so der Name der Pflanze, minta, vermutlich ein Lehnwort einer lange verloren gegangenen mediterranen Sprache, über das klassische lateinische menta, mentha, bis zum altgermanischen minte, um dann im 8. Jahrhundert in die englische Sprache Einzug zu halten. Die angelsächsischen und altenglischen Wörterbücher aus der Mitte des 14. Jahrhunderts zählten die unterschiedlichen Schreibweisen der aromatischen Pflanze auf: Menta, minte, mente, minten.

Und in den schriftlichen Aufzeichnungen der nächsten 3 Jahrhunderte fanden sich die Schreibweisen mynte, mynthe, mintis; bis sich 1657 die moderne Schreibweise zum ersten Mal in einer Übersetzung von Jean de Renous A medicinal dispensatory fand: “Mint is useful to cibaries [food], which..is a grateful sallet [salad] herb.” („Minze ist nützlich in der Zubereitung von Speisen und ist ein wohltuendes Salatgewürz.“