09.04.2014

Öl im Zeichen der Krim-Krise

Öl im Zeichen der Krim-Krise
Öl im Zeichen der Krim-Krise

Die Krise auf der Krim wirkt sich ganz besonders auf die Weltenergiekarte aus. Die starke Abhängigkeit Europas von russischem Öl und Gas stellt ein Hauptproblem für die EU-Politiker bei der Formulierung einer Antwort auf den Expansionsdrang Putins dar. Mehr als 40% der europäischen Energie kommen derzeit aus dem Osten, eine Tatsache, die, so meinen einige, die Politiker Europas davon abhält, härtere Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Die derzeitigen politischen Spannungen zeigen aber nicht nur die diplomatische Zwickmühle, in die eine Nation durch einseitige Energieabhängigkeit geraten kann, sondern sie machen auch deutlich, dass die EU-Staaten ihre Energiepolitik neu überdenken und ihr Portfolio möglicher Energielieferanten diversifizieren müssen. Am Ende könnte daher die Krim-Krise zu einer umfangreichen Neuorganisation der Energiekarte Europas führen.

Europäische Nationen, beispielsweise Deutschland, die von russischem Öl und Gas in hohem Maße abhängig sind, suchen in der Tat schon länger nach einer gangbaren Alternative. Der Ausbau der erneuerbaren Energien hat dazu beigetragen, dass die Abhängigkeit von konventioneller Energie in Deutschland geringer geworden ist. Durch die Reduzierung der Kernenergieanlagen und die Entscheidung Deutschlands, nach und nach ganz aus der Kernenergie auszusteigen, wird allerdings der Bedarf an konventioneller Energie nicht so bald nachlassen. Zweitens haben anhaltende Probleme mit der Leistungsfähigkeit von Pipelines sowie Lieferengpässe die europäischen Länder bewogen, nach alternativen Liefermöglichkeiten zu suchen. Hierzu muss vor allem der Bau von effizienten und sicheren Energieversorgungsleitungen mit anderen Lieferern vorangetrieben werden. Projekte wie die Paneuropäische Öl-Pipeline (PEOP) und die Transadriatische Pipeline (auch unter dem Namen Nabucco West oder TANAP bekannt) sollen die Energieversorgung Europas durch das Kaspische Meer, die Türkei und benachbarte Länder sicherstellen und Westeuropa dadurch von russischen Pipelines unabhängiger machen.  Auf lange Sicht wird dies zweifellos gelingen und die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas wird langfristig sinken. Aber wie sieht es für die unmittelbare Gegenwart aus?

Schärfere Sanktionen gegen Russland könnten dazu führen, dass der Kreml die Pipelines in den Westen vollständig kappt, auch wenn Russland hierdurch seine wichtigsten Exporteinnahmen einbüßen würde. Wahrscheinlich ist auch eine Unterbindung der Energielieferungen an die Ukraine und die Europäische Union wäre dann gezwungen, die ukrainische Ölversorgung aus dem Westen sicherzustellen. All diese Probleme können nicht von Europa allein gelöst werden. Rettung könnte aus zwei Ländern -kommen. Zum einen könnte sich Europa an Saudi Arabien und die übrigen Golfstaaten wenden und den Rohölimport von dort erhöhen.  Um die Nachfrage nach Erdgas auf dem Kontinent zu decken, könnte neben der Steigerung der bisherigen Importe von außerhalb Russlands der Import von Flüssiggas mit Tankschiffen aus den Vereinigten Staaten für Europa die beste Option sein. Die Vereinigten Staaten verfügen sicherlich über die Produktionskapazität, um Europa zu versorgen. Jedoch reichen die Terminals sowie die Zahl der vorhandenen Exportlizenzen bisher noch nicht aus, um einen großen Bedarf aus dem Ausland zu decken. Aber ganz gleich, in welche Richtung die Regierungen auch sondieren, es scheint ziemlich sicher, dass die Energiekarte Europas und damit die Weltpolitik eine grundlegende Änderung durchmachen werden.

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