01.12.2016

Pfeffernüsse

Pfeffernüsse - Wort des Tages - EVS Translations
Pfeffernüsse – Wort des Tages – EVS Translations

Unsere deutsche Hauptniederlassung in Offenbach am Main wird derzeit von Weihnachtsvorbereitungen geradezu geblendet. Die Lichter der Vorweihnachtszeit erhellen die Stadt und weihnachtlicher Duft liegt überall in der Luft, an dem Ort, aus dem die Pfeffernüsse stammen!

Es war nämlich in Offenbach, wo 1757 der Bäcker Philipp Fleischmann das Rezept für das Gebäck schuf, das selbst der große Goethe himmlisch fand.

Pfeffernüsse, oder Pfeffernusse, wie sie im englischsprachigen Raum heißen, werden häufig mit Kruidnoten oder Pepernoten, so heißt das Gebäck im Niederländischen, verwechselt, aber alle werden traditionell um den Tag des Heiligen Nikolaus verzehrt (der niederländische Sinterklaas kommt am 5. Dezember, während der deutsche Nikolaustag am 6. Dezember gefeiert wird) und enthalten ähnliche Zutaten, wobei die niederländischen Pfeffernüsse härter sind und eine andere Farbe und Form haben.

Die deutschen ‚Pfeffernüsse‘ ähneln dem Lebkuchen, dem berühmten deutschen Honigkuchen, aber mit weniger Ingwer und mehr gemahlenem schwarzen Pfeffer. Der Teig wird zu Kugeln gerollt und mit Puderzucker glasiert und enthält viele typisch weihnachtliche Gewürze wie Muskatnuss, Nelken, Ingwer, Koriander, Kardamom, und natürlich schwarzer Pfeffer.

Nun könnte man annehmen, dass Pfeffernüsse – wie schon der Name sagt – viele Nüsse enthalten, aber das stimmt nicht, denn traditionellerweise enthalten sie überhaupt keine Nüsse, weil sich der Name von ihrer typischen Form ableitet.

Aber natürlich hat jede Region und oft sogar jede Familie ihr eigenes Rezept und daher ist es nicht ungewöhnlich, dass Pfeffernüsse manchmal auch gemahlene oder fein gehackte Nüsse enthalten. Weitere beliebte Zutaten sind Orangenschale, Zitronenschale, Weinbrand oder Rum.

Pfeffernüsse enthalten keine Nüsse und typischerweise auch keine Butter oder Öl, wodurch sie zu den Keksen mit der geringsten Menge Fett gehören, aber sie können ziemlich hart sein und man tunkt sie am besten in ein heißes Getränk, bevor man hineinbeißt.

Seit ungefähr 1850 gehören Pfeffernüsse traditionell zur deutschen Weihnachtszeit und in den USA ist der 23. Dezember der Tag der Pfeffernüsse.

Durch den Zustrom deutscher Einwanderer nach Amerika im 19. Jahrhundert kam das Würzgebäck über den Atlantik und in der Los Angeles Times wurde 1891 zum ersten Mal darüber berichtet.

Und es dauerte nicht lange, bis das typisch deutsche Weihnachtsgebäck auf den Gabentischen vieler amerikanischer Familien landete. 1928 hieß es in Hoyts Consumption of Wealth: „Eine deutsche Hausfrau zog in ein kleines Dorf in Neuengland und drei Jahre später backten alle Hausfrauen dort zur Weihnachtszeit Pfeffernüsse.“

Wenn Sie nach einer Inspiration für weihnachtliche Leckereien suchen und gerne Gewürzkuchen mögen, werden Sie Pfeffernüsse lieben. Und das Beste an diesen kleinen leckeren Dingern ist, dass man sie gut aufheben kann und sie noch besser schmecken, wenn sie schon etwas älter sind.