16.07.2015

Barbecue

Barbecue - Wort des Tages - EVS Translations
Barbecue – Wort des Tages – EVS Translations

Endlich ist der Sommer da, und für viele von uns gibt es nichts schöneres, als Freunde einzuladen und den Grill anzuwerfen. Und warum auch nicht? Vielleicht ist es ja das Gefühl, unter freiem Himmel über offenem Feuer etwas zu kochen, das unsere Ur-Instinkte anspricht, vielleicht ist es aber auch das irgendwie festliche, gesellige Beisammensein, oder vielleicht schmeckt es uns einfach nur so gut. Ob man nun einfach ein paar Burger und Würstchen oder gleich ein ganzes Ferkel auf den Grill legt, zu dieser Jahreszeit hat praktisch jeder Lust, zu grillen. Eigentlich kennt das Wort Barbecue jeder, aber nur wenige wissen, was es tatsächlich bedeutet und wie es in unsere Sprache kam.

Unser Wort „barbecue“ stammt ursprünglich von den Arawak-Indianern Haitis, wo das Wort barbacoa ursprünglich ein Holzrahmen auf Pfosten zum Schlafen oder zum Räuchern von Fleisch über einem Feuer war. Die Spanier waren die Ersten, die diese Region entdeckten. Sie nahmen sowohl das Wort als auch das Konzept von den Arawak mit, und unser Wort barbecue stammt demnach vom spanischen barbacoa.

Zwar änderte sich die Definition mit der Zeit und fast jede Kultur besitzt ihre eigenen Varianten von über offenem Feuer gegartem Fleisch, doch ist Barbecue anscheinend für uns ein Begriff geworden, der alles umfasst. Barbecue kann ein Kebab sein, es kann Pulled Pork, jede Art von Wurst, Früchten und Gemüse sein, ja sogar Pizza! Zwar bevorzugen wir als Nation den Gasgrill gegenüber dem Holzkohlegrill, doch gibt es generell beim Grill alle möglichen Varianten, vom selbst gebauten Modell über eine einfache Vertiefung im Boden, bis hin zum überall erhältlichen preiswerten Standardgrill.

Als es Mitte des 17. Jahrhunderts in die englische Sprache Einzug hielt, sieht es anfangs so aus, als habe das Wort barbecue seine Bedeutung behalten – denn in William Dampier’s A New Voyage around the World (1697) heißt es: „Und lagen dort die ganze Nacht, auf unseren Barbecues, oder Rahmen aus Holzstöcken, die sich etwa 3 Fuß über den Boden erhoben,“ und „Seine Liege oder sein Barbecue aus Stöcken.“ Wenig mehr als ein halbes Jahrhundert später machte unser Wort einen Bedeutungswandel durch. Es bedeutete jetzt nicht mehr nur die Methode des Kochens, sondern bezog sich auf das gesellschaftliche/unterhaltsame Ereignis in Zusammenhang mit dem Kochen: der zukünftige amerikanische Präsident George Washington schrieb 1769 in seinen Tagebüchern, dass er „Nach Alexandria zu einem Barbecue fuhr und dort die ganze Nacht über blieb.“ Um 1930 bezog sich das Wort Barbecue, abgesehen von seinen bisherigen Bedeutungen, die immer noch allgemein gültig sind, auf das Kochgerät selbst. Der Jamaikaner Claude McKay schrieb in seinem Roman Banana Bottom: „Ihr Mann …war der beste Erbauer von Barbecues von ganz Banana Bottom.”