17.03.2016

Bruschetta

Bruschetta – Wort des Tages - EVS Translations
Bruschetta – Wort des Tages – EVS Translations

Für viele hat die italienische Küche etwas Wunderbares, Tröstliches und Befriedigendes. Aber so sehr wir sie auch lieben, manchmal vermissen wir die Grundidee dahinter – etwas geht sozusagen bei der Übersetzung verloren. Ein perfektes Beispiel dafür ist eine der beliebtesten italienischen Antipasti, die auf den Speisekarten der ganzen Welt zu finden ist: Bruschetta.

Dieses Gericht kann man in fast allen italienischen Restaurants außerhalb Italiens bestellen und man erhält dann einen köstlichen Vorspeisenteller mit dünnen, schräg geschnittenen, gerösteten Brotscheiben, die mit Olivenöl beträufelt und mit gewürfelten/gehackten Tomaten und kurz überbackenem Käse belegt sind. Aber leidr sind sie nur Beiwerk, wenn auch ein sehr schmackhaftes.

Bruschetta (korrekt ausgesprochen broo-sket-ta) stammt von dem nachklassizistischen lateinischen Verb bruscare ab, was so viel bedeutet wie „rösten“, kommt aus dem römischen Dialekt und ist in der grundlegenden und einfachsten Übersetzung der italienische Begriff für „geröstetes Brot“.

Ursprünglich im alten Rom zur Verkostung des frisch gepressten Olivenöls verwendet – wozu die klassische Bruschetta auch heute noch dient – gab es die Bruschetta im heutigen Sinne erst seit dem Mittelalter.

Zwar aß man Bruschetta seit römischen Zeiten, doch fand ab dem Mittelalter eine allmähliche Veränderung statt. Man rieb das Brot zunächst mit Knoblauch ein, und es dauerte nicht lange, bis man es mit regionalen Zutaten belegte, beispielsweise geräuchertes Fleisch, Käse, Gemüse und Bohnen. Es ähnelte stark den in Nordeuropa gebräuchlichen Brottellern, die als trencher bezeichnet wurden.

Betrachten wir das, was wir uns typischerweise unter Bruschetta vorstellen, wobei es in bruschetta pomodoro (Tomaten-Bruschetta) eine Verbindung zu Italien hat, so besteht unsere (ausländische) Variante hauptsächlich aus „typisch italienischen“ Zutaten (beispielsweise Käse, Tomaten, Basilikum, Knoblauch und Zwiebeln) und ähnelt tatsächlich mehr einem anderen italienischen Röstbrot, der Crostini.

Die erste bekannte Verwendung des Wortes im Englischen findet sich in dem Kochbuch von Elizabeth David, Italian Food, aus dem Jahr 1954. Hier sollten Nicht-Italiener mit der Vielseitigkeit der italienischen Küche bekannt gemacht werden und es heißt darin: „In der Toskana und in Umbrien, wo Olivenöl erzeugt wird, isst man Bruschetta mit dem frisch gepressten Öl.” Eine Ausgabe von Cook’s Magazine vom November 1989 versucht die Einfachheit und Eleganz von Bruschetta auf folgende Weise zu vermitteln: „Bruschetta bereitet man zu, indem man etwas Pfefferöl über mit Knoblauch eingeriebene Scheiben von geröstetem Brot träufelt, dieses dann mit Streifen von Paprika belegt und ein paar Kapern darüber gibt.”

Aber ganz gleich, wie ausgefallen oder einfach Sie Ihr Bruschetta belegen und welche Zutaten Sie dabei verwenden, genießen Sie es!