23.05.2017

Exploration

Exploration – Wort des Tages - EVS Translations
Exploration – Wort des Tages – EVS Translations

Bei der Gewinnung von Rohöl haben viele wahrscheinlich Bilder von mit viel Druck aus der Erde schießenden Ölfontänen vor Augen, und das verdanken wir wohl hauptsächlich entsprechenden Darstellungen in Filmen und Cartoons. Früher mag das so gewesen sein, aber heute kommt es weit seltener vor, als diese Darstellungen vermuten lassen.

Ob es sich nun um eine große Energiegesellschaft oder um einen einzelnen Ölsucher handelt, Öl- und Gasvorkommen werden – ähnlich wie Gold- oder Diamantminen – normalerweise nicht zufällig entdeckt und es ist nicht kosteneffizient, einfach beliebig irgendwo danach zu suchen. Um das Produkt zu finden und so effizient und kostengünstig wie möglich zu gewinnen, nutzt man unser heutiges Wort: Exploration.

Abgeleitet vom mittelfranzösischen exploration und mit der lateinischen Wurzel explorationem, ‘Prüfung, Untersuchung’, beinhaltet unser Wort die allgemeine Untersuchung und Prüfung eines bestimmten Gebiets, um festzustellen, ob sich in diesem eine Ressource (beispielsweise Öl, Gas, Gold, Kupfer, Kohle usw.) in ausreichender Qualität und Zugänglichkeit zur kommerziellen Gewinnung findet.

Unser Wort tauchte 1778 in der zweiten Ausgabe der Encyclopedia Britannica auf und wurde erstmalig am Beginn des Dampfzeitalters in Zusammenhang mit Kohle verwendet: „Though plains be so favourable..to the production of coal,..clay, soil, and other lax matter..have..covered the surface of such plains to a considerable depth, which prevents the exploration of the solid strata there.”

Eine der ersten Verwendungen unseres Begriffes in Zusammenhang mit Öl oder Gas findet sich 1888 in Transactions of the American Institute of Mining Engineers, wo es heißt: „A new interest was taken in the drilling of exploration wells, more particularly in search of [natural] gas.”

Neben der Exploration, beispielsweise der Prüfung der Geologie vor Ort und der Nähe der Explorationsstätte zu bekannten oder nachgewiesenen Ressourcen, setzt man lange vor Anlage des ersten vorbereitenden Bohrlochs Tiefenuntersuchungen ein – entweder unter Nutzung aktiver seismischer Methoden (Beobachtung einer kleinen unterirdischen Explosion) oder passiver Methoden wie die Überwachung natürlicher seismischer Wellen oder die Anwendung von Gravimetern und Magnetometern.

Zwar fiel der Ölpreis von gut über 100 $ das Barrel vor nur 3 Jahren, doch sind Explorationen wegen der hohen Nachfrage des Marktes unerlässlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben; aber sie sind nicht billig. Das Bohren nach dicht unter der Oberfläche liegenden Vorkommen und an erprobten Standorten, beispielsweise Saudi Arabien, ist zwar vergleichsweise kostengünstig (etwa 5-8 $ je Barrel), doch die Marktnachfrage hat dazu geführt, dass auch an schwerer zugänglichen Standorten mit höherem Risiko gebohrt werden muss. Bohrinseln im Tiefwasser (abseits des Festlandsockels) können leicht mehr als 100 Millionen $ kosten, bevor das erste Barrel Öl die Raffinerie erreicht.