28.07.2016

Gingham

Gingham – Wort des Tages - EVS Translations
Gingham – Wort des Tages – EVS Translations

Es ist Hochsommer, und da würde man am liebsten wenig bis gar keine Kleidung am Körper tragen. Denn wenn man an einem tropischen Strand gelandet ist, sollte man schließlich nur die leichteste Garderobe dabei haben, denn Sand und Kleidung vertragen sich irgendwie nicht. Und für die weniger Glücklichen unter uns heißt es auch im Sommer: weiterarbeiten mit Volldampf. Aber auch wenn man im Büro vor sich hin schmort, muss man dem Anlass entsprechend gekleidet sein.
Ein sehr guter Modetip für den Sommer sind Naturfasern wie Baumwolle, Seide und Leinen. Und am besten Gingham! Es ist Trend und passt hervorragend zur Jahreszeit.

Tatsächlich ist Gingham ein im Garn gefärbtes Baumwoll- oder Leinengewebe mit Streifen- oder Karomuster. Erinnern Sie sich noch an das hellblaue Karokleid, das Dorothy in The Wizard of Oz trug? Das ist Gingham. Normalerweise denken wir bei Gingham an ein Karo in Weiß und einer weiteren kräftigen Farbe, aber in Wahrheit bedeutet gingham ‘gestreift.’
Zur Etymologie des Wortes gibt es unterschiedliche Theorien, aber die wahrscheinlichste ist wohl die Wiedergabe des malaiischen Wortes ginggang, wobei in Indonesien das Muster aus kontrastierenden Farben den Kampf zwischen Gut und Böse symbolisiert, und dass es aus dem Niederländischen gingang (gestreift) übernommen wurde

In der englischen Sprache wurde das Wort erstmals 1615 in Diary of Richard Cocks, cape-merchant in the English factory in Japan verwendet, eine der wichtigsten Quellen für das Studium der Versuche der East Indian Company, einen direkten Handel mit Japan aufzubauen: „Capt. Cock ist der Meinung, dass die Ginghams, sowohl in Weiß als auch in Braun…sich im Land des Königs von Shashma als gut geeignete Ware erweisen werden.“ Natürlich wurde zur damaligen Zeit das Baumwollgewebe hauptsächlich aus Indien und Indonesien nach Europa exportiert.

Und ein Jahrhundert später, nach der Finanzkrise in Großbritannien, als in den Fabriken, beeinflusst von Tartans und Plaids, die Herstellung von Gingham zur Belebung des Arbeitsmarkts begann, war das Gewebe unverzichtbarer Bestandteil der sommerlichen Mode – ein klassisches Muster, das sich gleichermaßen gut auf Kleidern und Hemden als auch auf Tischdecken, Vorhängen und Schürzen ausnimmt, sei es nun mit Streifen oder als Karo.