02.08.2016

Indonesische Rupiah

Indonesische Rupiah – Wort des Tages - EVS Translations
Indonesische Rupiah – Wort des Tages – EVS Translations

„Moment mal, ist das nicht Indien?“ Wenn Sie denken, es handele sich um das falsche Land, sei Ihnen das verziehen, denn in Wahrheit benutzen einige Länder in Südostasien und auf dem indischen Subkontinent irgendeine Variante dieses Wortes für ihre Währung, von der indischen und pakistanischen Rupie, der maledivischen Rufiyaa, bis zu unserem heutigen Thema – der indonesischen Rupiah.

Natürlich hat jede Landeswährung ihre ganz eigene Geschichte, aber werfen wir doch zunächst einmal einen Blick auf das, was sie alle verbindet: der Name.

Zwar zahlen die Indonesier mit der Rupiah, doch hat das Wort selbst praktisch überhaupt nichts Indonesisches. Obwohl sie bereits seit 70 Jahren als Landeswährung genutzt wird und seit etwa 1700 eine örtliche Variante, die Rupie, geprägt wurde, ist das Wort, wie viele der anderen oben erwähnten regionalen Währungen, aus dem Hindi importiert (rūpaya).

Das Wort stammt ursprünglich aus dem Sanskrit (rūpya) und bedeutet wörtlich übersetzt ‘gehämmertes Silber’, mit der Assoziation des Prägens oder Pressens eines Bildes oder ähnlichen Motivs, das auf eine Münze hindeutet.

Und warum und wie wurde nun die Rupiah zur Landeswährung? Daran sind die Niederländer und die Japaner Schuld. Als die Niederländer 1600 nach Indonesien kamen, führten sie, neben anderen Währungen, eine nationale Währung für das Gebiet ein, den Niederländisch-Indien-Gulden (die frühere niederländische Währung, der Gulden, ist selbst eine Kurzform des mittelhochdeutschen guldin pfenninc (Goldpfennig)). Aber wie man an einem Zitat von Arthur Walcott aus Java & Her Neighbours aus dem Jahre 1914 sehen kann, gibt es zwischen den Sprachen eine Verbindung: „Kutscher, Pförtner und Kulis bezeichnen den Gulden als ‘rupiah’ und den halben Gulden als ‘stengah.’“

Indonesische Rupiah – Geschichte

Am Beginn des Zweiten Weltkriegs war der Gulden in Indonesien allgemein akzeptiert, und als die Japaner einmarschierten und sich auf Indonesien häuslich einrichten wollten, wurden unter der Herrschaft der japanischen Regierung Gulden-Banknoten ausgegeben.

Als sich das Blatt im Pazifik 1944 wendete, führten die Japaner, wohl um das Nationalgefühl zu stärken (und in Indonesien Verbündete zu finden) in Indonesien anstelle der in niederländischer Sprache gedruckten Gulden-Banknote die in indonesischer Sprache gedruckte „roepiah“ ein.

Zwar eroberten die Niederländer schließlich Indonesien von Japan zurück, aber der Schaden an der niederländischen Kolonialwirtschaft und an der Präsenz der Niederländer war nicht mehr gut zu machen und mündete 1946 in der ersten Ausgabe einer unabhängigen indonesischen Währung, der Rupiah. Und im nächsten Jahrbuch der Encyclopedia Britannica stand über den Wert dieser Währung folgendes zu lesen: „Die neue indonesische Republik begann am 30. Okt. [1946] mit der Ausgabe ihrer eigenen Währung.“