13.02.2018

Interface

Interface – Wort des Tages – EVS Translations
Interface – Wort des Tages – EVS Translations

Um Interfaces –Schnittstellen – geht es häufig in der technischen Fachsprache, besonders dann, wenn etwas nicht so funktioniert, wie es soll, und tatsächlich geht es um ein allgemein verbreitetes und sehr wichtiges Prinzip. Aber bevor wir erläutern, warum es so wichtig ist, wollen wir ein wenig mehr über diesen Begriff erfahren.

Interface ist eine Kombination aus dem lateinischen inter, ‘zwischen’, und facies, ‘Erscheinungsbild oder Form’, und bedeutetet wörtlich und ursprünglich eine ‘Grenze zwischen 2 Dingen, beispielsweise die Grenze zwischen 2 Ländern’. Diese Erklärung klingt zwar vernünftig, etwa bezogen auf die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland, aber bei Ländern wie Belgien oder der Schweiz, die teils französisch und teils deutsch sind, aber genau genommen weder das eine oder das andere, passt sie eher nicht. Daher weitete man die Definition später aus auf ‘eine Stelle, an der 2 gegenüberliegende Einheiten aufeinandertreffen’. Sollten Ihre Geografiekenntnisse ein wenig eingerostet sein, wäre hier noch ein Beispiel, das Vielreisenden bekannt sein dürfte: will man ein europäisches Telefon an einer Steckdose in Nordamerika aufladen, funktioniert das nur mit einem Adapter (auch ‚Interface‘ genannt), mit dem Stecker und Spannung angepasst werden können.

Abgesehen von den Steckern und der Geografie Europas wird mit Interfaces vieles von dem, was heute für uns selbstverständlich ist, erst möglich gemacht, beispielsweise der globale Handel und die Technik.

2016 erreichten die Warenexporte der Mitglieder der Welthandelsorganisation einen Wert von fast 16 Billionen USD. Diese ungeheuer große Zahl wurde erst möglich durch das Harmonisierte System zur Bezeichnung und Codierung der Waren, eine international anerkannte ‚Schnittstelle‘ zur Vereinfachung der Kommunikation und Beschleunigung des Handels.

Und da die Nutzung des Internets weltweit zunimmt – allein in Deutschland hat sie sich in den letzten 7 Jahren verdoppelt – lohnt es sich, sich mit der technischen Seite von Interfaces zu befassen, die es Menschen auf der ganzen Welt ermöglichen, mit einer Vielzahl von Geräten und verdrahteten oder drahtlosen Verbindungen auf Informationen zuzugreifen. Es sind nämlich die funktionsfähigen Interfaces, die es möglich machen, beinah nahtlos Informationen auf unseren TV-Bildschirmen, Tablets, Smartphones oder Desktop-PCs sichtbar zu machen.

Die nachweislich erste Verwendung des Wortes ist in James T. Bottomleys Hydrostatics (1882) zu finden, wo er den Begriff wie folgt definiert: “The term interface denotes a face of separation, plane or curved, between two contiguous portions of the same substance.” Die modernere Bedeutung des Begriffs stammt aus dem Buch von Marshall McLuhan aus dem Jahr 1962, The Gutenberg Galaxy, in dem er schreibt: “The interface of the Renaissance was the meeting of medieval pluralism and modern homogeneity and mechanism.”

Und in der Computerwelt findet sich die erstmalige Verwendung und Definition im 1964iger Jahrbuch der New York Academy of Sciences: “The collection of components which connects the analog and digital computers to each other, and which controls and converts the data, is generally termed the ‘interface’.”