06.11.2012

Land des Öls: überholen die USA Saudi-Arabien in der Ölproduktion?

Ölproduktion in den USA: 2011 exportierten die USA auf Jahresbasis zum ersten Mal seit 1949 mehr Erdölprodukte als sie importierten
Ölproduktion in den USA: 2011 exportierten die USA auf Jahresbasis zum ersten Mal seit 1949 mehr Erdölprodukte als sie importierten

2011 exportierten die USA auf Jahresbasis zum ersten Mal seit 1949 mehr Erdölprodukte als sie importierten. Dieser anhaltende Trend veranlasste Goldman Sachs Ende 2011 zu der Vorhersage, dass die USA auf der Liste der größten Erdölproduzenten der Welt künftig sogar wieder die Spitzenposition einnehmen könnten – ein Titel, den das Land 2002 abgeben musste.

 

Seitdem dominieren Saudi-Arabien und Russland die weltweite Erdölproduktion, hauptsächlich aufgrund ihrer enormen Vorkommen.

Im Gegensatz zu den konventionellen Fördermethoden, die in Ländern mit leicht zugänglichen Ölvorkommen eingesetzt werden, wird der aktuelle Boom der Ölproduktion in den USA primär von neuen Technologien getrieben. Neu entwickelte Verfahren wie das Horizontalbohren und das hydraulische Fracking ermöglichen den Förderunternehmen die Erschließung von Ölvorkommen, die bisher unerreichbar waren. Folglich findet der jüngste US-Ölboom in Regionen statt, die man bisher nicht mit einer groß angelegten Ölproduktion in Verbindung brachte, etwa in den US-Bundesstaaten North Dakota und Montana, die traditionell für ihre Rinder und nicht für ihre Bohrtürme bekannt sind.

Während sich das Wachstum der US-Erdölproduktion in erster Linie aus dem Bakken Shale in North Dakota und Montana speisen dürfte, hat der Einsatz neuer Methoden zur Lokalisierung, Exploration und Extraktion von Öl, Ölsand und ähnlichen Ölressourcen auch den traditionellen Ölregionen West Texas und New Mexico neuen Auftrieb gegeben. Schätzungen des US Department of Labor Statistics zufolge wird der jüngste Fokus auf einheimisches Öl zusammen mit dem ebenfalls rapiden Wachstum der US-Erdgasindustrie bald für mehr als 3 Millionen Arbeitsplätze im ganzen Land verantwortlich sein. So überrascht es nicht, dass von der Ölindustrie geprägte Kommunen, denen die Politik zur Förderung erneuerbarer Energien zugesetzt hatte, die Verlagerung des Schwerpunkts hin zu fossilen Brennstoffen ebenso begeistert begrüßen wie die neuen Zentren der Ölproduktion.

Eine Prognose des US Energy Department beziffert die tägliche einheimische Produktion von Erdöl und anderen flüssigen Kohlenwasserstoffen auf durchschnittlich 11,4 Millionen Barrel im nächsten Jahr. Diese Zahl würde nicht nur einen Rekord für die USA darstellen, sondern ließe die US-Produktion auch sehr nahe an die Fördermengen Saudi-Arabiens (11,6 Millionen Barrel/Tag) heranrücken. Ob die USA Saudi-Arabien als weltgrößter Erdölproduzent überholen können, hängt von zahlreichen Faktoren ab, etwa den künftigen Produktionskapazitäten Saudi-Arabiens, dem Ölpreis und dem weltweiten Konjunkturklima. Zudem haben Russland und Saudi-Arabien in den letzten Jahren keine wesentlichen Anstrengungen zur Steigerung ihrer Förderkapazitäten unternommen, und dennoch haben beide Länder sicherlich nicht nur die Reserven, ihre Produktion deutlich zu steigern, sondern könnten dies auch zu einem Bruchteil der Kosten tun, die derzeit die Produktion in den USA verursacht.

Letztendlich ist es nicht wichtig, ob die US-Ölproduktion die Fördermengen anderer Länder überholt oder nicht. Von größerer Bedeutung ist die Tatsache, dass sich die USA auf gutem Weg zur Energieunabhängigkeit befinden. Dies wird  amerikanische Unternehmen nicht nur von den Einschränkungen, die die Energieabhängigkeit mit sich bringt, befreien, sondern verspricht auch eine deutliche Kostenreduzierung zugunsten der einheimischen Konsumenten sowie anhaltendes Wachstum eines soliden Energiesektors.

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