20.08.2015

Lotterie

Lotterie - Wort des Tages - EVS Translations
Lotterie – Wort des Tages – EVS Translations

Die meisten von uns arbeiten hart, planen, sparen und investieren wohl überlegt, aber seien wir mal ehrlich: wir alle träumen doch davon, einmal den Riesengewinn zu machen. Da nur wenige von uns einen reichen Onkel haben, den sie beerben können, und noch weniger Experten des Glücksspiels sind, hoffen die meisten von uns, dass sie irgendwann einmal den Jackpot in einer Lotterie gewinnen. Bevor wir uns nun darüber unterhalten, was wir uns als erstes kaufen und wohin wir als erstes reisen würden usw. – wie sieht es denn mit dem Wort Lotterie selbst aus?

Das Wort Lotterie entstand in den 1560er Jahren und stammt vom Niederländischen loterij mit der Bedeutung „Vereinbarung über die Ausschüttung von Preisen durch Zufall.″ Ironischerweise ist unser Wort Lotterie, ebenso wie seine niederländischen, französischen und italienischen Entsprechungen, abgeleitet vom altenglischen hlot (Los, Anteil) und ist sächsisch-germanischen Ursprungs: so wanderte das Wort aus dem Deutschen ins Englische, ins Niederländische und zurück ins Englische.

Wenn schon das Verständnis der Entwicklung dieses Wortes wenig Aussicht auf Erfolg hat, so ist der tatsächliche Gewinn in einer Lotterie noch wesentlich schwieriger. Die derzeitigen Gewinnchancen in einer Lotterie in Großbritannien liegen zwischen 1 zu 8.060,597 (für Thunderball) und 1 zu 116.531,799 (für Euromillions)- die Chancen, Filmstar zu werden, liegen demgegenüber bei 1 zu 1,5 Millionen. Einige fragen sich vielleicht, warum der durchschnittliche Brite trotz dieser niedrigen Gewinnchancen 416 £ für das Lotteriespiel ausgibt, aber die niedrigsten Gewinnquoten bei einem Lotteriespiel liegen bei 1 zu 9, womit sichergestellt ist, dass die Menschen weiter spielen und Spaß daran haben können, auch wenn sie nicht den großen Coup landen. Von den jährlichen Einnahmen von 7.2 Milliarden £ für Lottoscheine wird mit den Gewinnen, nach Abzug der Kosten und Auszahlungen, viel Gutes bewirkt. In den letzten Jahren flossen 40 % in Gesundheit, Bildung, Umwelt und wohltätige Zwecke, und 20 % flossen den Bereich Sport, Kunst und Kultur zu.

Die erste bekannte Verwendung des Wortes geht auf eine Lotterie von 1567 zurück, als das Konzept erstmalig vorgestellt wurde: „Eine sehr reichliche allgemeine Lotterie, ohne Nieten, mit einer großen Anzahl guter Preise, sowohl Bargeld als Geschirr,..diese Lotterie wird auf Befehl Ihrer Majestät eingerichtet mit dem Zweck, dass die darin eingebrachten Güter,..für die Reparatur von Häfen und die Stärkung des Reiches verwendet werden könnten.” Während der nächsten fünfzig Jahre entwickelte unser Wort eine allgemeinere Bedeutung, die sich um das Glück drehte. So heißt es in Shakespeares Antonius & Kleopatra (1623): „wenn Schönheit, Weisheit, Sittsamkeit Antonius‘ Herz besänftigen können: Octavia ist für ihn eine gesegnete Lotterie.” Neben diesen eher optimistischen Bedeutungen konnte das Wort auch negativ besetzt sein. So heißt es bei George Eliot in seinem Roman Felix Holt von 1866: „Derartige Sehnsüchte machen das Leben zu einer scheußlichen Lotterie, bei der sich jeder Tag als Niete herausstellen kann.”

Zwar ist nicht jeder Lottoschein ein Jackpot, aber jeder der mitspielt hat eine Chance.