14.08.2013

Masochismus

Das heutige Wort des Tages, Masochismus, ist für all jene gedacht, die Fifty Shades of Grey gelesen haben. Das Wort Masochismus stammt von Sacher-Masoch, einem Schriftsteller des späten neunzehnten Jahrhunderts.

Der Mann, der die Welt mit Sex bekannt machte

Aber kommen wir zunächst zu dem Österreicher Richard Freiherr von Krafft-Ebing – dem Mann, der die Welt mit der Sexualwissenschaft bekannt machte. 1886 veröffentlichte er das inzwischen klassische Werk zu diesem Thema – Psychopathia Sexualis. Dieses Buch wurde 1892 von dem amerikanischen Professor für Neurologie C. G. Chaddock aus dem Deutschen ins Englische übersetzt. In der Übersetzung mit dem Untertitel New research in the area of Psychopathology of Sex kamen sehr viele Worte vor, die in der englischen Sprache zum allerersten Mal verwendet wurden, beispielsweise Bisexualität, homosexuell, heterosexuell, Exhibitionismus, Nekrophilie, Sadist, und auch unser heutiges Wort des Tages, Masochismus.

Der Ursprung des Masochismus

Die Definition laut Psychopathia Sexualis ist “eine auffällige Perversion”, bei der eine Person sich “vollständig und vorbehaltslos dem Willen einer Person des anderen Geschlechts unterwirft und sich von dieser als dem Meister demütigen und missbrauchen lässt”. Das Vorbild war Leopold von Sacher-Masoch, ebenfalls Österreicher, der seine masochistischen Fantasien auslebte und sie anschließend in seinem bekanntesten Werk Venus im Pelz niederschrieb. Er beschrieb hier, wie er in der dritten Klasse reiste, während seine Herrin, in Pelz gehüllt, erster Klasse fuhr, und ihn ganz nach Belieben zu ihrem Sklaven machte.