06.09.2017

Onlineshopping

Onlineshopping – Wort des Tages - EVS Translations
Onlineshopping – Wort des Tages – EVS Translations

Der erste Onlinekauf wurde lange vor dem Internet und wenige Tage nach der ersten jemals gesendeten E-Mail getätigt: 1971 wurde die erste E-Mail von Mensch zu Mensch im ARPANET-System gesendet, kurz darauf folgte ein E-Mail-Austausch zwischen Studenten der Computerwissenschaften in Stanford und am MIT, in dem sie einen Ort vereinbarten, um Gras zu kaufen bzw. verkaufen.

Der Grundstein für das Onlineshopping wurde 9 Jahre später in Großbritannien gelegt. Damals schloss Michael Aldrich über sein Haustelefon einen umgebauten Fernseher mit Teletext-Dienst an einen Computer an, der in der Lage war, Transaktionen zu verarbeiten.

1984 wurde das weltweit erste B2C (Business-to-Consumer) Onlineshoppingsystem von Tesco und einer Initiative des British Council zur Unterstützung älterer Menschen gestartet, bei dem das System von Aldrich mit den Dialogverarbeitungscomputern von Tesco verbunden wurde. Jane Snowball, damals 72, war die weltweit erste Onlinekäuferin. Mit ihrer Fernbedienung wählte sie Lebensmittel aus einer Videotextliste aus, die Bestellung wurde über ihre Telefonleitung an ihr Tesco-Geschäft vor Ort geschickt und dann bis vor ihre Haustür geliefert.

Zur gleichen Zeit wurde die erste elektronische Einkaufspassage angekündigt, entwickelt von CompuServe, dem ersten großen Anbieter kommerzieller Dienste in den Vereinigten Staaten. Hier konnten die User in elektronischen Listen blättern und unter Tausenden von Produkten wählen, sie beliebig filtern und Preise und andere Informationen anzeigen lassen. Laut dem Oxford English Dictionary wurde der Begriff online shopping zum ersten Mal verwendet, als der Alton Telegraph in seiner Ausgabe vom 10. Oktober 1984 Folgendes ankündigte: „Comp-U-Store, der größte Onlineshoppingdienst, kann von den Abonnenten von CompuServe, DJNR und The Source genutzt werden.“

Die erste echte E-Commerce-Transaktion, bei der online bestellt und bezahlt wurde, fand zu einer Zeit statt, in der sich das Internet gerade für die private, zivile Nutzung öffnete. Am 11. August 1994 verkaufte Dan Kohn, der von New Hampshire aus eine Website namens NetMarket betrieb, eine CD von Sting, das Album Ten Summoner’s Tales, an einen Freund in Philadelphia, der mit seiner Kreditkarte eine Summe von 12,48 $, plus Versandkosten, in einer Transaktion bezahlte, die zum ersten Mal überhaupt durch eine Verschlüsselungstechnologie geschützt war.

„Selbst wenn sie von der N.S.A. abgehört worden wäre, hätten sie seine Kreditkartennummer nicht herausfinden können“, sagte Daniel Kohn; und die New York Times meldete am folgenden Tag in Fettdruck: Käufer, aufgepasst: das Internet ist geöffnet: „Gestern Nachmittag kaufte Phil Brandenberger aus Philadelphia eine CD, bezahlte sie mit seiner Kreditkarte und schrieb dadurch Geschichte.”

Ebenfalls im August, allerdings etwas später, startete Pizza Hut seinen Onlinedienst PizzaNet im kalifornischen Santa Cruz. Hier konnten sich Kunden über eine bestimmte Schnittstelle in den Zentralserver von PizzaNet einloggen, ihre Pizza bestellen, ihre Daten eingeben und nach einem längeren Bestätigungsverfahren bei Lieferung bezahlen. „OK, etwas komplizierter, als einfach den Hörer abzunehmen, aber das Cyberpizzaspiel hat ja auch gerade erst begonnen.“ (The Los Angeles Times, 25. August 1994)

Amazon und eBay hatten ihr Online-Debut 1995, Amazon als Marktplatz für den Online-Buchverkauf und die Vermarktung von „einer Million Titeln zu durchweg niedrigen Preisen“, und eBay, einst gestartet als AuctionWeb mit dem Ziel einer Online-Handelsplattform für Privatpersonen, mit dem ersten offiziellen Verkauf – ein kaputter Laserpointer, der vom Gründer von eBay, Pierre Omidyar, angeboten wurde.

PayPal wurde 1998 gegründet, im selben Jahr, in dem auch Google und Yahoo die Welt des E-Commerce betraten, in einer Zeit des extremen Wachstums bei der Anwendung und Adaptation des Internets durch Unternehmen und Verbraucher. Heute kaufen Milliarden Menschen jährlich im Internet ein, im letzten Jahr waren es weltweit geschätzte 1,61 Milliarden. Der Umsatz im elektronischen Einzelhandel beläuft sich weltweit auf 1,9 Billionen U.S. Dollar, bis 2020 wird ein Wachstum von über 4,0 Billionen U.S. Dollar prognostiziert.