18.07.2017

Pastoral – idyllisch, ländlich, seelsorgerisch– Wort des Tages

Pastoral – idyllisch, ländlich, seelsorgerisch– Wort des Tages - EVS Translations
Pastoral – idyllisch, ländlich, seelsorgerisch– Wort des Tages – EVS Translations

Italien ist wohl eines der begehrtesten Reiseziele Europas. Eine köstliche Küche, viel Sonne und Geschichte hinter jedem Pflasterstein – um nur einige der Dinge zu nennen, die Italien so unwiderstehlich und idyllisch machen.

Die meisten von uns träumten von der Toskana und all ihren berühmten Sehenswürdigkeiten, die zum Weltkulturerbe erklärt wurden – der historische Stadtkern von Florenz; der Domplatz von Pisa; die historischen Zentren von San Gimignano, Siena und Pienza; das Val d’Orcia, die Villen und Gärten der Medici.

Davon denkt man bei Toskana wohl meist an die idyllischen Landschaften mit ihren über die Hügel verstreuten Weinbergen und Villen.

Pastoral ist ein Adjektiv und bedeutet ‚zum Landleben gehörend‘, und in diesem Sinne ist es das Antonym von urban.

Der Begriff leitet sich von dem klassischen lateinischen Hauptwort pastor, Hirte, ab, wobei sich das Adjektiv auf das Hüten von Vieh oder auf Seelsorge bezieht.

Liber Regulae Pastoralis oder Regula Pastoralis (Das Buch der Pastoralregel, im Englischen allgemein als Pastoral Care, Seelsorge, bekannt, eine Übersetzung des lateinischen Titels Cura Pastoralis) ist eine Abhandlung über die Verantwortlichkeit des Geistlichen, die von Papst Gregor I im Jahr 590, kurz nach seiner Papstweihe, verfasst wurde. Es ist die erste Quelle, in der das Wort in der Bedeutung ‚Seelsorge‘ zu finden ist.

Pastoral als Bezeichnung für den Beruf des Viehhirten wurde circa 1550 in The Complaynt of Scotland, and the meaning of relating to land or countryside used for the pasture of livestock verwendet, die Bedeutung ‚zum Landleben gehörend‘ fand sich in Ann Radcliffe’s The mysteries of Udolpho (1794): “The pastoral landscapes of Guienne and Gascony. Fruits, cream, and all the pastoral luxury his cottage afforded.” (Die idyllischen Landschaften der Guyenne und der Gascogne. Früchte, Rahm, und all der ländliche Luxus, den das Landhaus bot).

Pastoral kann auch eine Form der Literatur, der Kunst und der Musik bezeichnen, die das Leben auf dem Land oder das eines Schafhirten in idealisierter Weise darstellt, typischerweise für ein urbanes Publikum; und eine Pastorale gehört zu diesem Genre, wie man in Extracts from the accounts of the revels at court, in the reigns of Queen Elizabeth and King James I von 1584 nachlesen kann: “A pastoral of Phillyda and Choryn presented and enacted before her Majesty by her Highness servants on Saint Stephens daie” (Eine Pastorale von Phillyda und Choryn, vorgeführt vor ihrer Majestät von den hoheitlichen Dienern am Tag des Heiligen Stephan). Bei dieser Pastorale handelte es sich um ein Lied, das erstmalig zu Ehren und zur Unterhaltung der königlichen Majestät vom Earl of Hertford während ihres Aufenthalts in Hampshire zum Besten gegeben wurde.