19.05.2015

Pentathlon / Olympischer Fünfkampf

Fünfkampf - Wort des Tages - EVS Translations
Fünfkampf – Wort des Tages – EVS Translations

Bei den Olympischen Spielen hat der Fünfkampf eine sehr lange Tradition, die von den antiken Olympischen Spielen und anderen panhellenischen Spielen im antiken Griechenland bis hin zum modernen olympischen Fünfkampf reicht.

Der Begriff Pentathlon, zu Deutsch Fünfkampf, leitet sich aus dem Griechischen ab – pente (fünf) und athlon (Wettkampf) – und bezeichnet offenkundig einen Wettkampf in fünf verschiedenen Disziplinen.

Fünfkampf wurde erstmals bei den 18. Olympischen Spielen um 708 v. Chr. ausgetragen, als der Ringkampf zusätzlich zu den anderen vier Disziplinen aufgenommen wurde – Weitsprung (Sprung aus dem Stand mit zwei Gewichten aus Stein oder Metall), Speerwurf (Speer aus Holunderholz, dessen Länge etwa der Größe des Athleten entsprach und dessen Schaft für den Wurf mit einem Lederriemen umwickelt war), Diskuswurf (zur Gewährleistung der Fairness wurden in Olympia drei offizielle Diskusscheiben aus Bronze aufbewahrt) und Laufen (in der Regel ein Sprint über die Distanz eines Stadions).

Der Fünfkampf fand am zweiten Tag der Spiele statt, alle fünf Wettkämpfe wurden an einem Nachmittag ausgetragen. Wie der Sieger ermittelt wurde, ist nicht eindeutig geklärt. Höchstwahrscheinlich gewann derjenige Athlet, der als Erster drei von fünf Disziplinen gewann. Andernfalls entschied ein finaler Ringkampf zwischen den Besten.

Im Fünfkampf war enorme Vielseitigkeit erforderlich, der Athlet musste beweglich, schnell und zugleich stark sein. Daher galt dieser Wettkampf als Höhepunkt der gesamten Olympischen Spiele, der Sieger wurde als „Victor Ludorum“, als Sieger der Spiele, gefeiert.

Der Vater der modernen Olympischen Spiele, Pierre Baron de Coubertin, war ebenfalls ein Bewunderer des antiken Fünfkampfs. Dementsprechend groß war seine Begeisterung, als der Fünfkampf bei den Spielen der V. Olympiade im schwedischen Stockholm wieder als Wettkampfdisziplin aufgenommen wurde. In einer offiziellen Erklärung zu den Olympischen Spielen in Stockholm aus jenem Jahr wird die neue Veranstaltung mit zeitgenössischen Sportarten beschrieben: … Schießen, Schwimmen, Fechten, Reiten, Querfeldeinlauf.

36 Jahre später würdigt Ernest A. Bland in seinem Buch Olympic Story die Entscheidung des schwedischen Olympischen Komitees, den modernen Fünfkampf als olympische Disziplin einzuführen: „1912 war das Komitee auf der Suche nach einem Wettkampf, in dem der beste Allrounder der Welt ermittelt werden kann … das Ergebnis ist der Wettkampf, den wir heute als modernen Fünfkampf kennen.“

Derzeit umfasst der moderne olympische Fünfkampf folgende Disziplinen: Fechten, Schwimmen (200 m Freistil), Springreiten, Pistolenschießen und Querfeldeinlauf (3200 m). Wie im antiken Griechenland werden alle Wettkämpfe am selben Tag ausgetragen, an dessen Ende die besten Athleten gekürt werden.