11.02.2016

Quinoa

Quinoa – Wort des Tages - EVS Translations
Quinoa – Wort des Tages – EVS Translations

Der aktuelle Hype um Quinoa kann wohl mit dem um das Kokosöl verglichen werden – man müsste schon in den letzten Jahren im Koma gelegen haben, um davon nichts mitzubekommen.

Dabei verwirrt die Aussprache dieser proteinreichen Pflanze scheinbar am meisten – aber ganz gleich, ob wir nun nach „keenoua“ oder nach „keenwah“ fragen, dieses Getreide sollte uns alle satt, zufrieden und gesund halten.

Und könnte man auch auf etwas anderes kommen, wenn man weiß, dass die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) 2013 zum Internationalen Jahr der Quinoa erklärt hat?

Ziel der FAO war es, auf die Rolle der Quinoa bei der Nahrungssicherheit ärmerer Regionen hinzuweisen, einhergehend mit einer Anerkennung der Andenvölker (den ursprünglichen Einwohnern des Gebiets der Zentralanden Südamerikas), die diese Pflanze als erste vor etwa 3000 – 4000 Jahren kultivierten.

Aber warum dieser Hype? Seit der Zeit der Inkas, für die die Pflanze heilig war und die sie als chisaya mama oder „Mutter allen Getreides“ bezeichneten, bis zum heutigen Tage, wo sie als Superfood gilt, war Quinoa immer unglaublich nahrhaft.

Quinoa ist nicht nur reich an Aminosäuren und Proteinen und enthält hohe Anteile an Vitamin E und verschiedene B-Vitamine, sondern auch pflanzliche Antioxidantien, die entzündungshemmende, krebshemmende und antidepressive Eigenschaften haben, und es hat einen höheren Ballaststoffanteil als die meisten anderen Getreidesorten.

Es gehört zu den wenigen Getreidepflanzen, die kein Gluten enthalten, wodurch es für Menschen mit Zöliakie oder anderen Verdauungsproblemen geeignet ist.

Quinoa gilt als mögliche Pflanze des Controlled Ecological Life Support System der NASA für längere bemannte Raumflüge.

Vielleicht wird man in Zukunft Quinoa auf anderen Planeten anbauen, jedoch konnte man in der Vergangenheit seinen Niedergang beobachten, als nämlich die spanischen Eroberer Südamerikas seinen Anbau verboten und die Inkas zwangen, stattdessen Weizen anzubauen.

Der wirtschaftliche Export von Quinoa in die USA begann erst in den 80igern und in den letzten zehn Jahren stieg die Weltproduktion enorm an, angetrieben durch das stärkere Bewusstsein für die gesundheitlichen Vorteile von Quinoa.

Das Wort Quinoa leitet sich wahrscheinlich von der spanischen Aussprache des Wortes Quechua, einer südamerikanischen Sprache, ab. Die erste schriftliche Erwähnung im Englischen findet sich im Jahr 1598 in einer Übersetzung von Jan Huygen van Linschotens Voyages into the East and West Indies: „Eine Art Frucht mit dem Namen Quinua…woraus sie ihre Getränke herstellen und die sie essen…so wie wir den Reis”.

Vier Jahrzehnte früher hatte der spanische Eroberer und Chronist Perus, Pedro de Cieza de Leon, erstmalig beschrieben, wie Quinoa in Peru angebaut wurde, so bestätigt 1880 von Clements Robert Markham in Peruvian bark: a popular account of the introduction of chinchona cultivation into British Indi: „Die früheste Erwähnung des Quinoagetreides aus Peru findet sich in der ‘Cronica’ von Pedro de Cieza de Leon”.

Heute behauptet Peru seine führende Stellung unter den größten Produzenten und Exporteuren von Quinoa, denn das Getreide liegt bei den modernen Superfoods inzwischen ganz weit vorne.