24.07.2018

Strand

Beach – Strand - Wort des Tages - EVS Translations
Beach – Strand – Wort des Tages – EVS Translations

Unser heutiges Wort ist ein wichtiges Urlaubswort, an das mehr als die Hälfte (52 %) der amerikanischen und britischen (53 %) Erwachsenen denken, wenn man sie fragt, wo sie ihre Ferien verbringen möchten. Natürlich am Strand! Offensichtlich ist es unser heimlicher Sehnsuchtsort, aber was macht das englische ‚beach‘ linguistisch betrachtet zu dem, was es ist?

Wenn wir an Strand denken, denken wir typischerweise an Sonne, Sand und kristallklares, ans Ufer plätscherndes Wasser. Die ursprüngliche Bedeutung war aber viel nüchterner.

Anfänglich definierte man ‚beach‘, dessen Ursprung unbekannt ist, möglicherweise aber ein dialektisches Überbleibsel des altenglischen Wortes für Strom, bece, ist, als ‚die lockeren, vom Wasser geschliffenen Kieselsteine (Kies) an der Meeresküste‘.

Das Wort wurde zum ersten Mal in einem Werk namens Art Survey um 1535 herum erwähnt. Dort hieß es: “The smooth hard beach on the Seashores burns to a purer white.”

In den nächsten ungefähr 70 Jahren bezeichnete unser Wort allgemein nicht nur eine größere Küstenvielfalt, sondern praktisch alle Meeresküsten (hauptsächlich solche mit Strand), wie man in Shakespeares Der Kaufmann von Venedig (1600) sehen kann: “You may as well go stand upon the Beach and bid the main flood bate his usual height.”

Wenn bei Ihnen keine dieser Bedeutungen die Vorstellung von Strand trifft, dann liegt das vielleicht daran, dass der Strand, an den wir normalerweise denken, ein Produkt der Tourismusbranche, der industriellen Revolution, und zu einem großen Teil auch der Viktorianer ist.

Die Ärzte der frühen viktorianischen Zeit hatten die gesundheitlichen Vorteile des Ozons (O3) erkannt, brachten jedoch irrtümlich den Geruch des Ozons mit dem Geruch von Seeluft in Verbindung. Weil sie glaubten, dass es sich um dieselbe Sache handelte, verschrieben sie ihren Patienten Aufenthalte an der See. Was anfänglich eine medizinische Behandlung war, wurde schnell zur Vergnügungsreise. Und Dank der industriellen Revolution hatten außerdem mehr Menschen Geld und freie Zeit übrig. Der Wunsch, ans Meer zu reisen, manifestierte sich in der Tourismusbranche, die schon bald weltweit boomte und uns Bilder von tropischen Sandstränden präsentierte.

Diese Bilder hatten, einfach ausgedrückt, sehr großen Erfolg. Zugegeben, die 20,45 Millionen Besucher von Disney World relativieren die Zahl ein wenig, aber Florida, im Wesentlichen ein riesengroßer Strand, hieß 2017 mehr als 116 Millionen Touristen willkommen, darunter fast 8 Millionen ausländische Touristen, die für 1,4 Millionen Jobs im Land sorgten und mehr als 100 Milliarden EUR ausgaben.

Noch mehr Strand und weniger Disney gibt es am wohl populärsten Urlaubsziel Europas, der spanischen Inselregion der Kanarischen Inseln. Der Tourismus in der EU konzentriert sich darüber hinaus hauptsächlich an den Küstenregionen, wobei die bekanntesten Stranddestinationen von Südspanien entlang der Mittelmeerküste bis Südfrankreich und dann über Norditalien entlang der Adriaküste Kroatiens verlaufen.

Die Menschen lieben den Strand! Wie sagte doch Frankie Avalon zu Annette Funicello 1964 in dem Film Muscle Beach Party? “Look, the beach is free and the sky goes straight on up and your life is your own! Isn’t that enough?”

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