09.05.2018

Terminologiedatenbanken – Moderner Wissensspeicher mit Potential

Eines der wichtigsten Werkzeuge für hochwertige Übersetzungen ist ein sauberes Terminologiemanagement mit Terminologiedatenbanken – als Terminologie bezeichnet der Duden die „Gesamtheit der in einem Fachgebiet üblichen Fachwörter und -ausdrücke“.

Der Zweck: Mit einer einheitlichen Außendarstellung Kunden und Anteilseigner überzeugen – national und international.

Thomas Bacani, Senior Sales Manager bei Across Systems GmbH
Thomas Bacani, Senior Sales Manager bei Across Systems GmbH

Heute werden Fachbegriffe digital und oft mehrsprachig in Form von Wörterbüchern, Glossaren und Thesauri gespeichert. In der professionellen Übersetzung schaffen Programme zur computerunterstützten Übersetzung – sog. CAT-Tools –  Abhilfe bei enormen Datenmengen. Einige haben in ihrem Funktionsumfang bereits ein Terminologiesystem integriert.

Das Ziel: Weg von unübersichtlichen, zweispaltigen Word- und Excel-Dateien hin zu einer einheitlichen und übertragbaren Terminologieverwaltung.

Dass in solchen Systemen jedoch noch einiges mehr steckt, zeigt uns Herr Thomas Bacani*, Senior Sales Manager bei Across Systems GmbH, einem der führenden Hersteller von Übersetzungstechnologie.

 

Mit professionellem Terminologiemanagement dreifach punkten

Eine saubere Terminologieverwaltung zahlt sich für Unternehmen in vielerlei Hinsicht aus:

1) klares und einheitliches Unternehmensimage

2) langfristige Zeit- und Kostenersparnis

3) Minimierung von Fehlerquellen und Kommunikationsproblemen

Als Wissensspeicher haben Terminologiedatenbanken einen internen und externen Nutzen. Unternehmensintern dienen sie als Nachschlagewerk und werfen nur für das Unternehmen relevante Suchergebnisse aus – im Gegensatz zu allgemein zugänglichen Suchmaschinen. Die Terminologie kann so abteilungsübergreifend und unternehmensweit verfügbar gemacht werden. Gleichzeitig sind Termdatenbanken in der Regel zur Synchronisierung mit Drittsystemen via MS Excel oder XML fähig. Dazu zählen je nach Anwendungsfall im Unternehmen z.B. ERP-Systeme wie SAP (Stammdatenpflege), CMS-, PIM-, CAD-Programme und viele mehr mit interner Glossarfunktion. Das Ziel eines Unternehmens muss sein, weg von redundanten, nicht abgestimmten Datenpools zu gehen, hin zu einer zentralen Datenquelle aus der sich alle Prozessbeteiligten bedienen können. So werden Abstimmungsprozesse vereinfacht und unnötige Homographen und Dubletten reduziert. Die automatisierte Datensynchronisierung vom Terminologiesystem hin zum Drittsystem vermeidet manuelle Aufwände und erhöht die Prozesssicherheit. Für externe Lieferanten sind die Datenbanken ihrer Kunden eine Arbeitshilfe und garantieren den konsequenten Einsatz der Unternehmenssprache – gerade für die Anfertigung von Übersetzungen ist dieser Aspekt Gold wert, denn auch jeder Markt und jede Marke, jedes Produkt und jede Produktlinie eines Unternehmens verwendet eine unterschiedliche Wortwahl.

Metadaten – welche Zusatzinformationen bieten Terminologieverwaltungssysteme?

Grundsätzlich können Terminologiedatenbanken, wie zum Beispiel crossTerm, mehrsprachig geführt werden. Neben Definitionen, Abbildungen und Anwendungsbeispielen werden auch Informationen zu Abkürzungen, Akronymen und dem grammatischen Geschlecht bereitgestellt. Besonders für Übersetzung und Lektorat sind dies wichtige Informationen, mit denen der der Bearbeiter weniger Rechercheaufwand hat und so Aufträge schneller liefern kann.

„Gleiches soll gleich benannt werden“ – der Terminologe als Hauptdarsteller

Uneinheitliche Texte und Übersetzungen lesen sich schlecht und verwirren – und sind damit genau das Gegenteil einer erfolgreichen Unternehmenskommunikation. Klar ist: Nicht jedes Unternehmen kann sich einen Mitarbeiter leisten, der sich ausschließlich um das Thema Terminologie kümmert. Gleichzeitig muss bewusst sein: Mit einem Mal ist es nicht getan. Auch nach der Einführung eines zentralen Terminologiemanagements gibt es viel zu tun – Stichwort Datenpflege. Außerdem: Das System lebt. Neue Produkte erscheinen auf dem Markt, dementsprechend muss neues Vokabular ergänzt werden. So können Quelltexte schon von Beginn an optimal aufbereitet werden – dank einer Schnittstelle mit dem Texteditor bekommen Autoren eine sofortige Rückmeldung der Terminologiemanagementsoftware, wenn unerlaubte Wörter verwendet wurden und zeigt die richtige Wortwahl an. Der Autor hat jedoch die Hoheit, Vorschläge zu ignorieren, wenn sie im Text absolut fehl am Platz sind – das kommt beispielsweise bei Marketingtexten vor. Problematisch wird es jedoch, wenn Kunden sehr streng mit der Qualitätssicherung umgehen. Verstößt ein Übersetzer dann gegen Vorgaben,  kann er den Auftrag nicht abschließen. In der Folge entstehen Übersetzungen mit ungelenken Formulierungen und eventuellem Lieferverzug. Besser ist es, wenn Unternehmen in die Expertise ihres Übersetzungslieferanten und das Sprachgefühl von Humanübersetzern vertrauen.

Terminologiedatenbanken müssen gepflegt werden

Sie sind auf der Suche nach einer individuellen Lösung für Ihr Terminologiemanagement oder möchten einen konkreten Einblick in die Funktionsweise? In einer kostenlosen Online-Demo von Across Systems erfahren Sie mehr.

Freuen Sie sich an dieser Stelle auf den nächsten Beitrag zum Thema Übersetzungsprozesse und Auftragsplattformen. Wie die Zukunft der Humanübersetzung aussehen könnte, lesen Sie hier.

*Als Senior Sales Manager bei Across Systems GmbH und Spezialist für Terminologiearbeit in Unternehmen sowie Prozessautomatisierung berät Thomas Bacani Unternehmen jeder Größe individuell zu Übersetzungstechnologie und Terminologiemanagement.