06.07.2012

Thai-Übersetzungen: Besonderheiten und Schwierigkeiten

Thai-Übersetzungen: Besonderheiten und Schwierigkeiten
Thai-Übersetzungen: Besonderheiten und Schwierigkeiten

Thailand war nie einer europäischen Macht unterstellt und niemals Ziel einer ausländischen Invasion. Somit musste sich das Thai zu keiner Zeit ernsthaft gegen eine andere Sprache im Land behaupten. Englisch ist in den meisten Schulen Thailands Pflichtfach, die Anzahl an Personen, die Englisch fließend sprechen, ist jedoch nur sehr gering, vor allem außerhalb Bangkoks. Professionelle und akkurate Übersetzungsdienstleistungen sind also unerlässlich für Unternehmen, die in Thailand Handel treiben möchten. Aufgrund seines eigenen und einzigartigen Schriftsystems und Sprachmusters gilt das Thailändische als schwer zu übersetzende Sprache, weswegen Thai-Übersetzungen für viele Sprachdienstleister eine Herausforderung darstellen. Ein tiefgreifendes Verständnis für die Kultur und Sprache Thailands sind im Bereich der Thai-Übersetzung ein Muss.

Thailändische Schrift/Alphabet
Die thailändische Sprache verfügt über ein Alphabetdas auf der Khmer-Schrift basiert. Eine Verbindung zu einer anderen Sprache konnte nicht nachgewiesen werden. Das Thai-Alphabet ist ein Silbenalphabet und umfasst 44 Hauptkonsonanten. Unabhängige Vokale gibt es im Alphabet nicht. Jeder Konsonant hat einen anhaftenden Vokal. Es gibt 18 einzelne Vokalzeichen, 6 Diphthonge/zusammengesetzte Vokale und 8 konsonantenähnliche Vokale, die zu zahlreichen Vokalformen kombiniert werden können und die Konsonanten verändern. Ein Thai-Übersetzer muss sich dieser linguistischen Herausforderung annehmen und wissen, dass zusätzliche Vokale in der Schrift in Form von Vokalzeichen wiedergegeben werden, die als Index nach einem Konsonanten oder als Strich vor und/oder hinter dem Konsonanten stehen können.

Thai ist eine Tonsprache
Auch wenn thailändische Wörter ähnlich klingen mögen, unterscheidet sich ihre Bedeutung je nach Ton. Im Thai gibt es fünf verschiedene Töne. Manche Wörter werden mit einem hohen, mittleren oder tiefen Ton ausgesprochen, andere mit einem steigenden oder fallenden Ton. Bei einigen Konsonanten gibt es mehrere Buchstaben, die für verschiedene Töne stehen. Der Ton einer Silbe richtet sich nach der Konsonantenklasse, der Silbenart, dem Tonmarker und der Länge des Vokals. Ein guter Thai-Übersetzer hat die Regeln der thailändischen Sprache verinnerlicht.

Dialekte
Wie in den meisten Sprachen gibt es auch im Thailändischen unterschiedliche Dialekte, die in den verschiedenen Regionen gesprochen werden. Die Hauptdialekte sind das Standardthai, das von der ethnischen Bevölkerungsmehrheit gesprochen wird, das Bangkok-Thai, das – wie der Name schon sagt – in Bangkok zu hören ist, sowie das Khorat-Thai und das Thai der zentralen und südlichen Region. Standardthai wird von allen Thailändern verstanden.
Die Variante richtet sich nach dem sozialen Rang
Innerhalb des Standardthai gibt es sieben verschiedene Register, d. h. Formen, die sich durch verschiedene Pronomen, qualifizierende Substantive und Verben auszeichnen und in verschiedenen sozialen Kontexten verwendet werden.

  • Straßen-Thai: informell, zwischen Freunden und Verwandten gesprochen
  • Höfliches Thai: umfasst respektvolle Anreden, Verwendung in Zeitungen
  • Rhetorisches Thai: für öffentliche Reden
  • Mönchsthai: wird im Zusammenhang mit dem Buddhismus oder bei Gesprächen mit Mönchen verwendet
  • Hofthai: Verwendung im Zusammenhang mit der Königsfamilie

Die meisten Thai beherrschen nur die ersten beiden Ebenen, verstehen jedoch auch die anderen. Ein professioneller Thai-Übersetzer muss die verschiedenen Register mit ihren eigentümlichen Vokabeln beherrschen und genau wissen, welche Wörter in welchem sozialen Kontext zu verwenden sind.

Besonderheiten der thailändischen Grammatik und Stolperfallen in der thailändischen Sprache
Selbst wenn ein Thai-Übersetzer alle Thai-Dialekte und Register beherrscht, gilt es bei der Übersetzung aus dem und ins Thailändische noch einige wichtige grammatikalische Besonderheiten zu berücksichtigen.

  • Das Thailändische kennt keine Groß- und Kleinschreibung
  • Am Satzende wird kein Punkt gesetzt
  • Im Thailändischen wird die Zeitform nicht durch Verben, sondern durch Adverbien und den Kontext selbst angezeigt
  • Es gibt keine Unterscheidung zwischen Adjektiven und Adverbien
  • Adjektive und Adverbien werden an das Ende des Substantivs oder Verbs gesetzt, auf das sie sich beziehen
  • Es gibt keine Genera und keine Numera und Kollektive werden durch Verdoppelung gebildet
  • Das Passiv kann nur in einem Negativsatz verwendet werden
  • Zwischen den Wörtern wird grundsätzlich kein Zwischenraum gesetzt und die Wörter werden bis zum Satzende zusammen geschrieben
  • Zwischenräume weisen im Thailändischen stattdessen auf das Ende eines Satzes oder Abschnittes hin

Da die thailändische Sprache nur schwer zu übersetzen ist, sollten Unternehmen nur auf Übersetzungsdienstleister zurückgreifen, die im Bereich der Thai-Übersetzung versiert und erfahren sind.

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