„In the summertime, when the weather is fine”…. wir stehen ständig unter dem Druck, über einen Strandkörper verfügen zu müssen, ohne den der Sommer unweigerlich verdorben wäre oder erst gar nicht stattfindet. Der Sommer ist definitiv die Jahreszeit der „Streber“: Wer hatte den längsten Urlaub?! Wer verbrachte ihn am exotischsten und luxuriösesten Ort?! Wer kann am Pool die schönsten Arm- und Bauchmuskeln präsentieren?! Sommer ist keine gute Zeit für Durchschnittsmenschen. Aber wir haben ja noch Eiscreme, Margaritas, Daiquiris und Gin Tonics, um unsere Desillusionierung angesichts all der Zeitschriftencovers, die uns den perfekten Sommer verkaufen wollen, herunter zu spülen.
Sixpack oder lieber Gin Tonic?! Das Leben verlangt Entscheidungen. Und während wir darauf warten, dass uns der Barista unseren Drink mixt, können wir einmal die Gedanken schweifen lassen und uns an das bittere Getränk erinnern, das einigen von uns bei großer Hitze, Angstzuständen und sogar Malaria sehr geholfen hat. Ja, Sie haben richtig gehört, Malaria. Das Tonicwater wurde von den britischen Truppen bei der Bekämpfung der Malaria während der Kolonialisierung der Tropen entdeckt. Die Hauptzutat von Tonicwater ist tatsächlich das bittere Chinin – einer der ersten modernen Arzneistoffe gegen Malaria und von den Europäern schon seit 1630 angewendet. Im 19. Jahrhundert entdeckte man dann, dass sich die Medizin, gemischt mit Sodawasser und Zucker, recht angenehm trinken lässt, später fügte man den Gin hinzu und der klassische Sommer-Cocktail war geboren.
Das Wort tonic ist griechischen Ursprungs, abgeleitet von tonikos ‘gespannt’, insbesondere bezogen auf die Muskelaktivität. Im Englischen wurde das Wort tonic erstmalig von John Bulwer 1649 in Pathomyotomia verwendet: „Tätigkeit ohne Bewegung des Muskels wird als tonische Bewegung bezeichnet.“
Etwa ein Jahrhunderts später wandelte sich die Bedeutung von tone und tonic zu dem allgemeineren „Erhalten des normalen gesunden Zustandes von Geweben oder Organen“.
Und erst 1953 tauchte das Tonicwater in gedruckter Form auf, in einer Sammlung von Best One-act Plays, in der Begleitung von Gin: „Bedienung! Das sind dann zwei Whiskey und ein Gin Tonic.“
